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fassen. Es gelingt mir nicht, aber ich wird ganz neu bewusst, dass ich
spüre, dieser Mann, mein Mann noch nie und nirgendwo anders
strahlt, weil er die ganze konzen- so eine Liebe gesehen habe, wie
trierte Aufmerksamkeit Gottes die vom Vater und vom Sohn am
hat. Sie liegt wie ein Schutzmantel Kreuz. Diese Liebe meint mich,
um ihn. Ich kann gar nicht an- und zwar auch dann, wenn die
ders, ich muss ihn einfach beson- dunklen Seiten meines Herzens
ders freundlich anlächeln, für ihn die Oberhand in meinem Leben
beten und ihn segnen. Ein paar gewinnen. Das beruhigt
Tage später bin ich beim Tanzen. meine Seele ungemein
Wieder stelle ich mir bewusst vor, und Hoffnung auf
dass Gott diese Menschen gerade Veränderung macht
ganz engagiert liebt. Gott lenkt sich in mir breit.
meinen Blick auf unsere Tanz- Das ist gut!!“
lehrerin. Ich merke, wie Er mich (Renate)
mit Seiner Begeisterung über sie
anzustecken versucht: "Siehst Du,
was für eine Begabung, Ästhetik,
Ausstrahlungskraft, welch didak-
tisches Knowhow und freundli-
ches Wesen ich in sie hineingelegt
habe?" Und ich merke es richtig
körperlich, dass von ihr eine von . . . . . . . Erfahrungen
Gott genährte Schönheit ausgeht.
Starre ich sie an? Ich bin mir nicht
sicher, aber ich wende meine Auf-
merksamkeit meinen Mitstreitern
zu. Wieder wird mir bewusst, wie
begeistert Gott von Seinen Men-
schen ist, voller gebündelter Kon-
zentration für jeden Einzelnen.
Wir sind keine Massenware. Und
Er möchte, dass ich auch das Be-
sondere, das Einzigartige im An-
deren sehe, sehe, wie wertvoll er
ist. Mein Verhalten in der Pause
ist anders als sonst. Ich bin offe-
ner und freundlicher, spreche von
Gottes Güte und segne meine Ge-
genüber. Ich will unbedingt, dass
Gottes Liebe und Sein Frieden
beim Anderen ankommen. Es ist
Karfreitag in der Gemeinde. Mir
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