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Als ich den                         Diese Selbstbejahung ermutigt       nicht nur an den Worten, auch an

                                            mich, dem Lieben nicht auszuwei-
                                                                                den Zeiten dazwischen?
        Agape-Frage-                        chen, sondern mehr zu erwarten,     Doch es ist nicht nur erlaubt, son-
                                            im eigenen Lieben auf Gegenliebe
                                                                                dern sogar notwendig, am Streben,
        bogen ausge-                        zu stoßen und nicht auf Ableh-      am sich Mühen ums Lieben, am
                                                                                Sehnen nach der Liebe Anteil zu
                                            nung. Ich bin viel mehr von ande-
        füllt habe                          ren geliebt, als ich denke!         geben, denn ohne Liebe ist alles
                                                                                nichts, mit Liebe ist wenig viel.
                                                                                ”Wenn ich mit Menschen- und En-
                                            Ja, wenn da nicht zusätzlich noch
                                            dieser Zeitmangel wäre!             gelzungen redete und hätte die Lie-
        Vor einiger Zeit habe ich, Werner   Die Liebe ist das Höchste! So sagt   be nicht, so wäre ich ein tönendes
        May, einmal unseren Agape-Fra-      es uns das Neue Testament. Und      Erz oder eine klingende Schelle.
        gebogen zur Selbstreflexion ausge-  dafür habe ich nicht genügend       Und wenn ich prophetisch reden
        füllt, um meine Stärken und meine   Zeit! Das muss man sich mal vor-    könnte und wüsste alle Geheim-
        Schwächen als meine  Vorausset-     stellen!                            nisse und alle Erkenntnis und hät-
        zungen fürs Lieben aufzuspüren.                                         te allen Glauben, so dass ich Berge
        Dabei ging es um folgende Eigen-    Ich denke mir, ich bin nicht der    versetzen könnte, und hätte die
        schaften: Für den anderen sein;     einzige, dem es so geht.            Liebe nicht, so wäre ich nichts.
        Bereitschaft, zu helfen; selbstlos lie-  Andere werden bei anderen Aspek-  Und wenn ich alle  meine Habe
        ben; seine Bedürfnisse zurückstel-  ten des Liebens ihre Stärken und    den Armen gäbe und ließe meinen
        len; Zeit geben; positive Gefühle   Begrenzungen finden.                Leib verbrennen, und hätte die
        für  den  anderen;  Grenzen  setzen                                     Liebe nicht, so wäre mir`s nichts
        und sich selbst als geliebt erleben.  Wir wissen, dass in der Nachfolge   nütze.”(1 Kor 13,1-3)
                                            Jesu nichts ohne Liebe geschehen
        Meine Stärken, so das Ergebnis,     soll.                               [1] „Strebt nach der Liebe.“ 1 Ko 14,1, das
        schienen  darin  zu  liegen,  mich   Das wissen wir, das wollen wir, aber   griechische Wort für „streben“ können wir
        selbst als  geliebt zu erleben und   wie kann das noch besser gelingen?  auch besser ausdrücken mit „ganz scharf
        grundsätzlich für andere Men-       Wie kann ich im Lieben wach-        sein auf“.
        schen zu sein.                      sen? [1]
                                            Wer kann oder darf uns darin leh-
        Meine Schwachstelle dagegen war     ren?
        eindeutig, dass ich keine Zeit be-  Wer kann, wer darf über die Liebe
        reitstellte, um zu lieben, keine Zeit,   schreiben, wenn das Geschriebene
        die mich das Lieben kosten könn-    am eigenen Leben gemessen wird,
        te.
        Ich freute mich, dass es meine Stär-
        ke sein sollte, mich als geliebt zu
        erleben.
        Ich  schaute  dabei  staunend  und
        dankbar auf einen jahrzehnte-
        langen Heilungs- und  Verände-
        rungsprozess zurück, der aus ei-
        nem orientierungslosen und sozial
        ängstlichen jungen Menschen ei-
        nen humorvollen, anderen Men-
        schen  zugewandten  Erwachsenen
        gemacht hatte. Für mich ein Wun-
        der, wenn ich an meine Scham
        darüber denke, dass es mich über-
        haupt gibt, und mich an meine
        Selbstablehnung erinnere.







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